„Am Haus der Statistik haben wir von Pioniernutzer*innen gesprochen und nicht von Zwischennutzer*innen. Denn sie wachsen ja quasi in den Ort hinein und verändern ihn auch. Man muss solche Akteure zunächst Kuratieren, damit Vernetzungen zustande kommen. Aber hat man die Akteure einmal vor Ort, dann bilden sich oft unerwartete Themen und Cluster heraus, die von gesellschaftlicher Relevanz sind. Solche Übe-Situationen sind extrem wichtig für die Transformation des Ortes. Denn sie führen zu Erkenntnissen, die man nicht voraussehen kann. Diese Prozesse brauchen Zeit und Mut, aber ich plädiere sehr dafür, dass man beim Mäusebunker genau da rein investiert.“

Andrea Hofmann, ZUsammenKUNFT Berlin eG

Nutzungsoption: Kunst & Kultur + Das Programmieren einer Mischnutzung

„Der Mäusebunker bietet Potenzial, Natur in Form intensiver und nachhaltiger Agrarsysteme zurück in die Stadt zu holen. Moderne urbane Produktionsprozesse tragen der Struktur des Gebäudes und der Geschichte als Forschungsstandort Rechnung. Durch eine Öffnung kann hier die Diffusion von Forschungsinnovationen in die Gesellschaft erfolgen.“

Prof. Dr. Dr. Christian Ulrichs, Urbane Pflanzenökophysiologie, Humboldt Universität Berlin

Nutzungsoption: Kunst & Kultur + Das Programmieren einer Mischnutzung

„In keiner anderen Branche ist die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft so eng wie gerade in der Gesundheitsbranche. Und Berlin ist mittlerweile der größte deutsche Biotechnologiestandort. Also der Bedarf ist da. Und der Standort hier ist sicherlich nicht uninteressant. Ganz entscheidend dafür wäre aus meiner Sicht eine unmittelbare Anbindung an das, was die Charité tatsächlich auch wissenschaftlich bearbeitet.“  

Dr. Kai Uwe Bindseil, Berlin Partner GmbH

Nutzungsoption: Forschung & Wissenschaft

„Es gibt in Steglitz-Zehlendorf Anzeichen einer Schlafstadtisierung. Der Bedarf an Dritten Orten ist groß. In diese Lücke können wir vorstoßen, um mit einem Doppelstandort für Kultur - Kraftwerk und Mäusebunker - der kulturellen Versteppung im Bezirk entgegen zu wirken“

Carsten Berger, Kulturpolitischer Sprecher Fraktion b90/Grüne, BVV Steglitz-Zehlendorf

Nutzungsoption: Kunst & Kultur + Das Programmieren einer Mischnutzung

 „Das Erste was man braucht, ist eine positive Einstellung und gute Laune. Denn schlecht gelaunt hat noch niemand eine gute Idee gehabt. Sie werden allerdings niemals eine Idee finden, von der alle begeistert sind. Man muss Kompromisse machen, so dass die Mehrheit zufrieden ist. Es gibt bei solchen Projekten natürlich viele Hürden, die muss man einfach überwinden. Aber sehr wichtig ist, dass ein Projekt auch einmal fertig wird.“

Hamid Djadda, Unternehmer und Mäzen

Nutzungsoption: Kunst & Kultur + Das Programmieren einer Mischnutzung

„Wir haben im Modellverfahren schon sehr viele Ideen gehört, und es gibt auch im Bereich der Medizin viele Themen, mit denen wir an diese Ideen anknüpfen könnten. Aber der politische Wille, dies auch wirklich zu entwickeln, ist noch nicht stark entflammt. Diesen zu entfachen, das müssen wir als Aufgabe mitnehmen.“ 

Dr. Jochen Brinkmann, GB Bau der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Nutzungsoption: Forschung & Wissenschaft

„Im Zentrum unserer strategischen Planung steht die Medizin der Zukunft, und da geht es um Prävention, was der menschliche Körper tut, um Gesundheit zu erhalten. Das ist im Vergleich zu Krankheiten viel weniger erforscht. Ein neues Thema – außerhalb der formalen Strategie – ist One Health – also Gesundheit nicht nur für den Menschen zu definieren, sondern auch in Bezug auf Tiere und die Umwelt.“  

Dr. Jens Steinbrink, Strategische Entwicklung der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Nutzungsoption: Forschung & Wissenschaft

Die übliche Herangehensweise – alles oder nichts – müssen wir angesichts der Schadstoffe nicht nur an diesem, sondern auch an vielen anderen Gebäuden und Orten wie den Bergbaufolgelandschaften noch einmal überdenken. Vielleicht kann man hier für bestimmte Bereiche und schrittweise entsprechend sanieren. Das „Heilen“ würde ich so auf das Gebäude übertragen und die nächstliegenden Schritte einleiten. Dann kann dieser Heilungsprozess relativ schnell schon einmal beginnen.“ 

Manfred Kühne, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Nutzungsoption: Forschung & Wissenschaft

„Wir stehen an einer strategischen Weiche: Soll der Mäusebunker ein so starker Ort werden, dass er Neues um sich herum kreiert? Oder wird er ein Ort, der Defizite auffängt, die im Umfeld bestehen? Was also ist das Ziel der Entwicklung, die wir hier anstoßen?“

Dr. Christoph Rauhut, Landesdenkmalamt Berlin

Im städtebaulichen Kontext und im Bezirk Steglitz-Zehlendorf

„Wir haben hier ein sehr authentisches Gebäude, das finden Projektentwickler grundsätzlich interessant. Dazu kommt: die meisten höherwertigen Dienstleistungen für den Produktionsstandort Deutschland werden perspektivisch anhaltend in Berlin umgesetzt. Selbst wenn man die gegenwärtige Rezession und die Schwierigkeiten im Wohnungsmarkt mitbedenkt: Berlin bleibt ein „ultraheißer“ Markt für Investoren.“ 

Andreas Schulten, bulwiengesa AG

Im städtebaulichen Kontext und im Bezirk Steglitz-Zehlendorf

„Beim strategischen Profil für den Campus Benjamin Franklin habe ich den Eindruck, dass es hier um eine gesamtheitliche medizinische Betrachtung geht, auch um Prophylaxe und Selbstfürsorge. Braucht es da nicht einen Ort, wo die Forschung sich öffnet, an dem die Öffentlichkeit eingebunden, geschult wird?“ 

Veronika Brugger, Architekturvermittlerin

Im städtebaulichen Kontext und im Bezirk Steglitz-Zehlendorf

„Wir haben heute einen Baukasten mit Bausteinen für beliebige unterschiedliche rein technisch denkbare Möglichkeiten gezeigt bekommen. Es braucht jetzt eine sehr breit gestreute Umfrage, wer die Einzigartigkeit gerade dieses ganz besonderen Gebäudes nutzen möchte und an diesem Standort bereit ist, zu investieren. In einem zweiten Schritt wäre zu prüfen, ob die avisierten Nutzungen angemessen sind, bzw. sich mit den möglichen Nutzungen der Charité vertragen.“

Dr. Beatrix Burtin, Oberste Denkmalschutzbehörde

Im städtebaulichen Kontext und im Bezirk Steglitz-Zehlendorf

„Ich denke, das schlechte Image des Mäusebunkers ist kurzfristig umdrehbar. Warum nicht Menschen aus aller Welt einladen, Studierende aus der Freiraumgestaltung, aus der Architektur, aus der Ökologie und verwandten Disziplinen, um jetzt und hier einen Ort für Tiere zu schaffen, eine heilende Landschaft? Eine Wiedergutmachung – im Kontrast zu dem faszinierenden Bau, seiner Geschichte, und was da im Innern passierte: das würde ein extrem spannender Ort.“

Prof. Gabriele G. Kiefer, Technische Universität Braunschweig

Im städtebaulichen Kontext und im Bezirk Steglitz-Zehlendorf

„Ich sehe ganz viele Potenziale, wie man mit Teilnutzung, Teilaktivierung schon mal anfangen könnte. Das zu finanzieren scheint mir eher unproblematisch und meiner Erfahrung nach braucht man auch nicht wahnsinnig viel Geld, um sich der Sache zu nähern.“

Dr. René Hartmann, Wüstenrot Stiftung

Die Realitäten und Potenziale des Bestands

„Verfahren, die schnell in der Lage sind, Perspektiven zu eröffnen, und nicht dazu führen, dass politischer Streit entsteht. Denn sonst wären Blockadesituationen und Akzeptanzprobleme zu erwarten. Insofern liegt auf diesem Modellverfahren ein besonderes Augenmerk.“

Dr. Thomas Welter, Bund Deutscher Architektinnen und Architekten

Die Realitäten und Potenziale des Bestands

„Für die Charité als Nachbar ist wichtig, was an diesem Ort Neues entsteht. Es soll ein Zukunftsort sein, deshalb braucht der Bestand eine Akzeptanz und die neue Struktur muss sich mit dem Stadtraum vernetzen. Die Forschungs- und Wissenschaftslandschaft als starke Säule in Berlin kann sich mit Kunst und Kultur gegenseitig stärken.“

Jochen Brinkmann, Charité Universitätsmedizin Berlin

Die Realitäten und Potenziale des Bestands