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Reimagining

Das Modellverfahren Mäusebunker steht für die Gestaltung eines Prozesses  – hin zu einer nutzungs­orientierten Analyse und Um­deutung dieser sperrigen, ikonen­haften Architektur.

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Carl Zillich : Die Allianzen zu bilden, das ist die Kunst.

Zukunftsort Berlin Südwest – Erfolgsmodelle der IBA Heidelberg „Wissen schafft Stadt.“

Der Campus der Freien Universität Berlin und der Charité bilden einen großen Forschungskomplex in Berlin. Der Standort hat nach der Wende an Bedeutung verloren. Welcher Einrichtungen bedarf es, um die Weiterentwicklung des Universitätsstandortes von morgen zu sichern? 

Der Architekt Carl Zillich ist der kuratorische Leiter der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg „Wissen | schafft | Stadt“, wo er bereits seit 2013 mit am Ideal der Wissensstadt der Zukunft arbeitet und Dialogformate zwischen Stadt, Wissenschaft und Politik gestaltet.

 

Interview mit Panatom, Jule Froböse und Kristina Worthmann, August 2021 

Die Charité ist letztes Jahr in ein neues Gebäude gezogen, sodass der Mäusebunker nun leer steht. Ein Abriss wurde vorerst verhindert und nun versucht man Lösungsmodelle zu finden, was für das Gebäude in Zukunft möglich ist. Im Raum stehen dabei unterschiedliche hybride Nutzungsvorstellungen, unter anderem von der Charité, die nach wie vor, beziehungsweise wieder, Interesse an dem Gebäude und der Entwicklung des Geländes als Teil des Campus hat. 

Als Kurator der IBA Heidelberg „Wissen schafft Stadt“ bist du Experte für diesen Entwicklungsbereich. Wie kann die Wissenschaft mit ihrem funktionalen Bauerbe umgehen?

Ich glaube tatsächlich, wir können diese Architektur nicht aus der Verantwortung des Bauherrn oder des Nutzers lassen. Man muss sich der Frage stellen, wie sich die Wissenschaft mit ihrer Baukultur verhält. Und wenn so eine Immobilie da ist, sollte sie sich fragen, wie sie im Zuge der Wissenschaften nachgenutzt werden kann und wo es Gelder dafür gibt. Wir wissen alle, dass Wissenschaftsbauten eigentlich optimiert geplant werden und die Verkehrsflächen und Nutzflächen rein funktional sind.  Dass eine Erdgeschosszone eingerichtet wird, wo vermittelt würde, was in den Obergeschossen passiert oder Ähnliches, dafür gibt es nie Platz. So sehe ich den Mäusebunker als Potenzial. Die Immobilie ist nicht ganz einfach, aber sie ist schon in Händen der Wissenschaften und das sollte man nutzen, um zu sagen: Wir haben hier einen Hingucker, wo man ein Kino, eine Ausstellung einrichten könnte und so weiter. Es ist eine Blackbox, in der man nun die Möglichkeit hat, bestimmte Themen zu spielen, die mit der Wissenschaft zu tun haben oder mit dem Gesundheitswesen. Ein Bereich, in dem sich Berlin auch ganz vorne in der Welt sieht. Man muss auch schauen, wie man international konkurrenzfähig bleiben kann. Und eine Charité kann sicher noch mehr in den Bereichen Outreach und Öffentlichkeitsarbeit leisten, um Schnittstellen zur Öffentlichkeit zu setzten und dadurch dieses Gebäude nachzunutzen. 

 

Sehr stark haben wir uns in Heidelberg mit den Schnittstellen von Wissenschaft und Öffentlichkeit beschäftigt. Als Reaktion auf die Populismuswelle und damit einhergehenden Mahnung, dass man bei der Bevölkerung nicht ankommt, entstand der March for Science. Es gibt also ein Bewusstsein dafür, dass die Wissenschaften aus dem Elfenbeinturm rauskommen müssen und wichtiges Wissen, das sie in der Grundlagenforschung erarbeiten, offensiv in die Öffentlichkeit tragen müssen. In den angelsächsischen Ländern gibt es schon eine längere Tradition in den Wissenschaften, sich in der Öffentlichkeit zu engagieren. Das hängt zum Teil mit einer anderen Ehrenamtstradition zusammen, aber natürlich auch mit den stärkeren sozialen Gegensätzen – im Sinne von dem, was beispielsweise die Columbia University New York für Harlem tut. In Heidelberg gibt es jetzt zarte Pflänzchen, die die IBA mit aufgebaut hat.  

Ihr begleitet und qualifiziert in Heidelberg als IBA verschiedene Projekte. Zum Teil Umbauten, zum Teil Neubauten. Das große Masterplanprojekt ist der Neubau PHVision (Patrick-Henry-Village). Wie kam es zu der Entscheidung, am Ende dort die Exzellenz zu modellieren?

Dazu muss man sagen, dass ungefähr 30 bis 40 Prozent auch Bestandssanierungen sind. Dabei wird die Zeilenstruktur, wie die der Vorstadt aus den 1950er und 1960er Jahren, im Zentrum erhalten und dann gibt es ein grünes Herz aufbauend auf der berühmten Gartenstadtidee von Frederick Law Olmsted. Im Kern des Quartiers und drum herum wird sehr dicht neu gebaut. Wir haben gesehen, dass für den Wohnungsbau die Bestandsnachnutzung wichtig ist. Auch um eine Ökonomie des bezahlbaren Wohnens herzustellen. Aber gerade für die Wissenschaften oder auch Schnittstellen zur Forschung und Entwicklung sind Neubauten im Sinne der Funktionalität kaum zu vermeiden. So etwas wie die Bowlingbahn von den Amerikanern damals lässt sich allein aufgrund der niedrigen Deckenhöhe nicht mehr nachnutzen. 

 

Wir müssen Bestände natürlich nachnutzen, wenn möglich. Aber wir können auch mal radikal umbauen. Und gerade bei so einer Immobilie wie dem Mäusebunker könnte ich mir auch eine Hybridvariante vorstellen zwischen Teilabriss und Teilneubau, je nachdem, was man für Nutzungs- und Grundstückszuschnitte braucht.   

PHVillage
PHVillage

Bild: IBA Heidelberg | KCAP Architects+Planners

Welche Erfahrungen habt ihr mit der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und was genau heißt das? Ist das ein Showroom oder eine interaktive Schnittstelle, wo Neues entstehen kann? 

Ich glaube, da geht es um eine Mischung. Es gibt natürlich den Diskurs um die sogenannte Public-Science, bei dem dann zum Beispiel die Bevölkerung aufgerufen wird, die Insekten zu zählen. Man versucht dabei, die Leute für die Wissenschaft zu begeistern und sie gleichzeitig als Zuarbeiter zu aktivieren. In Heidelberg sind Umwelt- und Gesundheitsthemen bei der Gesellschaft stark gefragt. Die bestbesuchten Veranstaltungen waren im großen Hörsaal der Uni und eigentlich fast wöchentlich gefüllt. Hands-on Projekte, bei denen man auch mitmachen kann, werden immer wichtiger. Beispiele dafür sind das Health House in Leuven oder die SAP AppHouses hier, wo Anwendungen nicht einfach an einer Probandengruppe getestet werden, sondern von Neugierigen ausprobiert werden können. Dabei vermischt sich das Forschen mit der Öffentlichkeitsarbeit. Es gibt immer mehr Begegnungen und Überlappungen zwischen diesen Themen. Die große Kunst ist tatsächlich die Integration unterschiedlicher Welten. In Heidelberg gibt es neuerdings an der Uni die Stelle des Prorektors für Innovation und Transfer. Der Transfer ist einerseits Richtung Forschung und Entwicklung, also ökonomisch gedacht, aber eben auch in Richtung Öffentlichkeit, Bildung und Nachwuchs. Denn an der Uni gibt es viele Bereiche, die Nachwuchs- oder Rechtfertigungsprobleme haben. 

Da ist wirklich etwas im Umbruch, wo sich die Wissenschaften auf verschiedenen Ebenen in der Gesellschaft als Ganzes noch einmal neu positionieren.

 

Die Wissenschaftler*innen müssen sich allerdings das Budget für Öffentlichkeitsarbeit, Outreach und Fortbildungen rausschneiden. Vom Europäischen Laboratorium für Molekularbiologe haben wir in Heidelberg nun ein Projekt, bei dem tatsächlich sehr große Verkehrsflächen und Atrien geschaffen wurden, die eine Dauerausstellung beherbergen und Bilder von lebendigen Organismen von Mikroskopen in das Foyer gestreamt werden. Also wo die Wissenschaft mittlerweile auf europäischer Ebene Budgets bereitstellt, um eben diese Schnittstelle herzustellen.  

Wie hat die IBA Heidelberg es geschafft, diesen Dialog zwischen der Stadt und der Wissenschaft aufzubauen?

Die Elfenbeinturm-Debatte kennen wir. Wir hier in den Flächenländern haben das Problem, dass wir vor Ort eine Uni in Heidelberg haben, das Finanzministerium in Stuttgart, das für die Immobilien zuständig ist und dann gibt es dort das Wissenschaftsministerium, das sich um die Nutzung, um Wissenschaftsthemen, die Besetzung von Stellen und so weiter kümmert. Das ist eine Art Bermudadreieck der vagabundierenden Verantwortungen zwischen den Nutzer*innen, dem Finanzministerium und dem Wissenschaftsministerium. Dieses strukturelle Problem zeigte sich auch in den Vergleichen, die wir zu Lund in Schweden, zu Leuven in Belgien oder auch zu Cambridge UK angestellt haben. Dort sind nachweislich die Unis im Vorteil, weil sie ihre eigene Budgethoheit haben, die es ihnen erlaubt, langfristig zu planen und Strategien aufzustellen. Dabei müssen und können sich die Unis von Anfang an als verlässlicher lokaler Partner verstehen. Das heißt, sie müssen auf politischer aber auch auf praktischer Ebene Verbindlichkeiten aufbauen und strategische Allianzen auf vielen politischen Ebenen und mit der Öffentlichkeit bilden. In Deutschland haben wir das Problem, dass die Verantwortung immer zum anderen geschoben werden kann: Die Wissenschaftsministerin hat noch nicht den neuen Forschungszweig freigegeben oder es gibt nicht genug Geld für Öffentlichkeitsarbeit und dann kann sie die Verantwortung an das Finanzministerium schieben. Die fördern dann keine Showrooms, weil sie nur funktionale Labor-Räume, Gänge und Toiletten fördern. Der Rektor schiebt die Verantwortung weiter nach Stuttgart und sagt, na ja, ich kann nichts planen, weil unklar ist, wann, wie viel Geld kommt und so weiter. Meine Hoffnung wäre, dass es in einem Stadtstaat kürzere Wege gibt, um die Gemeinsamkeit für eine lohnende Investition herzustellen – zum einen für den Transfer in Richtung Öffentlichkeit, aber auch Richtung Wirtschaft in Form von Allianzen zum Beispiel – und dann zum anderen als eine Investition in eine ikonische Architektur, die schon auf der Landkarte ist und genutzt werden kann, um Aufmerksamkeit für Inhalte zu generieren. Von der baukulturellen Verantwortung einer öffentlichen Institution ganz zu schweigen.

Ausstellungsbereich IBA
EMBL Ausstellungsbereich

Bild: IBA Heidelberg | Carl Zillich

Momentan ist alles offen und für den Mäusebunker sind verschiedene Betreiberoptionen denkbar: Mit der öffentlichen Hand, als Public-private-Partnership oder rein privatisiert. Hast du Empfehlungen?

Lund in Schweden ist eine öffentliche Universität, bekommt aber Global-Budgets und macht damit, was sie eben auch langfristig für richtig hält. Das System funktioniert auch mit öffentlichen Geldern, wenn die vagabundierenden Verantwortlichkeiten zwischen den Ministerien ausgeschaltet werden. Strategie und Accountability ist also das Erste. Aber wichtiger sind eigentlich die Allianzen – in Leuven heißt es „Mind Gate Leuven“ und in Lund heißt es „Future by Lund“ –, die wir auch in Heidelberg gerade versuchen, aufzubauen. In Diskursen ist das als Triple Helix bekannt: Allianzen, in denen der Staat, die Forschung und die Wissenschaft mit der Wirtschaft in einem Verein kooperieren. Für den Leuven Mind Gate Verein zum Beispiel werden Mitgliedsbeiträge gezahlt, der davon Wissenschaftsfestivals oder Konferenzen organisiert und Marketing für die Region macht. Mit einem speziellen Fundraising wurde so auch das Health House in Leuven oder eine internationale Schule für die Wissenschaftler, die Expats, mitinitiiert, auf den Weg gebracht. Das ist ein Modell, das auch in Deutschland greifen könnte. Nicht ein Entweder-oder, sondern eine dritte Organisation in Form einer Koalition der Willigen. Da könnte der Mäusebunker ein Teilbereich sein, um den man sich kümmert. 

 

Ich glaube tatsächlich an die Public-private-Partnership. Aber nicht im Sinne der mobilen technischen, sondern im Hinblick auf eine gemeinsame inhaltliche Thematik. So eine Allianz könnte die Charité mit der Medizintechnik, medizinischer Forschung und dem Land Berlin mit ihrem Bildungsauftrag in Richtung der Schulen und Gesundheitsforschung bilden. Da haben alle etwas davon: Ein bisschen Wirtschaftsförderung, ein bisschen Wissenschaftsförderung und ein bisschen Bildungs- und Gesundheitspolitik. Die Allianzen zu bilden, das ist die Kunst. Und dann muss es wahrscheinlich auch eine gemischte Finanzierung zwischen bestimmten Interessen geben.

 

Wenn Firmen dadurch einen Imagegewinn und anderen Nutzen haben, dann müssen sie ihr Kerngeschäft verlassen. Und die öffentliche Hand muss einen Grundstock beisteuern. Das ist ein feiner Zug und man bürdet es nicht einem auf und sagt, die öffentliche Hand muss jetzt dieses Denkmal retten und komplett bespielen und dann subventionieren, sondern ich glaube, das muss man schon ehrlich machen und die Mischung denken.

Was sind erfolgreiche Strategien bei der Vermittlung eines solchen Prozesses? Mit dem Mäusebunker haben wir nicht nur die polarisierenden Inhalte zum ehemaligen Tierlabor zu thematisieren, sondern auch einen voluminösen Betonbau mit laufenden Kosten.

Wir haben auch unsere leidvollen Erfahrungen gemacht. Wir haben vor 8 Jahren wie alle IBAs damals einen offenen Projektaufruf gemacht und haben Hoffnungen bei vielen geweckt und viele auch enttäuschen müssen. Von diesem egalitären Ansatz haben sich die entscheidenden Leute abschrecken lassen. Man muss an die Strukturen ran und das auch abseits der Öffentlichkeit. Es braucht sehr viel Face-to-Face-Netzwerkarbeit, Überzeugungsarbeit und vor allen Dingen Referenzen. Wir haben die Beispiele ausfindig gemacht und gezeigt: Die Exzellenzcluster machen es so und ihr? Anschauungsmaterial von anderen internationalen Institutionen ist da effektiver als die Aussage „77 Prozent der Berliner sind dafür“. Denn die Wissenschaften sind globalisiert. Ein guter Nachbar sein zu wollen, reicht nicht als Motivation aus. 

Wie kann die Wissenschaft mit dem Kulturbereich zusammenwirken? 

Es gibt in Heidelberg die Prinzhorn Sammlung, eine der wenigen Sammlungen weltweit für Outsider Art, also Kunst von Psychiatrie-Erfahrenen. Das Archiv sammelt seit den 1920er-Jahren Krankenakten mit künstlerischen Anteilen oder Werke entsprechender Menschen. Von der medizinischen Fakultät gibt es ein explizites Interesse daran, mit der Schnittstelle Kunst und Psychiatrie die Öffentlichkeit zu erreichen. Aber das ist eher eine Ausnahmeerscheinung.

Außerdem gibt es beim European Molecular Biology Lab ein Artist in Residence Programm. Die Kunst kann den rationalen Naturwissenschaften da einen Mehrwert bieten und Sparringspartner in Wahrnehmung und Vermittlung werden.  

Die Gebäuse der Sammlung Prinzhorn in Vogelperspektive
Sammlung Prinzhorn

Bild: IBA Heidelberg | Christian Buck

Wie könnte man Stadtentwicklung im Kontext Wissenschaft beeinflussen und welche Rolle spielen die Unis bei der Entwicklung von Masterplänen? 

Es gibt hier auch ein großes Masterplanverfahren zu einem Campus Areal, an dem wir indirekt beteiligt sind. Aber parallel dazu haben wir vor fünf Jahren angefangen, uns zweimal im Jahr mit den Direktoren der Max-Planck-Institute, der Uni und anderer wissenschaftlicher Institutionen zu treffen, was langsam fruchtet. Das ist ein Klub von circa 15 Leuten, die sich erst einmal kennengelernt haben, denen wir dann Beispiele aus der ganzen Welt gezeigt haben und dann diskutiert haben, wie sie sich in Heidelberg aufgehoben fühlen. Sie konnten sich also immer bei uns beklagen: dass die Stadt ihnen zum Beispiel nicht Tür und Tor öffnet. Nach zwei Jahren haben wir in einer Art Koproduktion mit ihnen angefangen, an einem Plan auf unterschiedlichen Ebenen für Heidelberg zu arbeiten. Das Ergebnis ist gerade im Werden und wird dann in einem halben Jahr fertig sein.   

 

So wollen wir die Gemeinwohl-Brille und die Verantwortung an sie herantragen, aber ihnen auch eine Stimme bei informellen Prozessen verleihen, die die Stadtentwicklung immer mehr bestimmten. Das geht nicht mal eben durch einen politischen Beschluss oder durch einen Volksentscheid. Strategische Allianzen sind nur durch persönliche Beziehungen und gewachsenes Vertrauen möglich. 

 

Das Campus-Verfahren bei der Charité ist vermutlich ähnlich, auch dort sind die Fronten schon klar: Jeder will für sich das Beste herausholen, die Wissenschaften, die Bürgerinitiative und so weiter. Hier noch einmal für ein Verständnis zu entwickeln, miteinander etwas Neues zu machen, ist sehr viel Arbeit. Und es gilt hier auch, die Bürgerperspektive als Mitverantwortung für die Wissenschaften zu sehen. Aber auf Augenhöhe zu diskutieren, heißt dann eben nicht, die Welten aufeinander loszulassen, sondern erst mal auch der Wissenschaftsseite ein Verständnis dafür zu vermitteln, was es heißt, Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts zu machen und dass es eben nicht um Macht und Renommee geht, sondern um gegenseitiges Verständnis und Zusammenhalt.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

Carl Zillich

 

Der Architekt Carl Zillich ist der kuratorische Leiter der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg „Wissen | schafft | Stadt“, wo er bereits seit 2013 mit am Ideal der Wissensstadt der Zukunft arbeitet und Dialogformate zwischen Stadt, Wissenschaft und Politik gestaltet.

 

Sein Studium der Architektur und Stadtplanung absolvierte er an der Universität Kassel und als DAAD-Stipendiat an der Columbia University, New York. Von 2002 bis 2008 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Architekturgeschichte und -theorie an der Universität Hannover, dann bis 2013 bei der Bundesstiftung Baukultur. Für viele Jahre in Berlin praktizierender Architekt (u.a. Sonderpreis des Landesbaupreises Mecklenburg-Vorpommern) und außerordentliches Mitglied im Bund Deutscher Architektinnen und Architekten Berlin. Von 2015 bis 2021 war er Mitglied des Gestaltungsbeirats der Stadt Oldenburg. 2018/19 erhielt er eine einjährige Gastprofessur für Stadtentwicklung und -management an der Universität Kassel.  Seit 2021 ist er Aufsichtsratsmitglied der Montag Stiftung Urbane Räume in Bonn. International ist Carl Zillich als Juror, Redner und Moderator tätig. Zahlreiche Publikationen zur zeitgenössischen Architektur und Baukultur begleiten seine Tätigkeiten.